Das Dating hat sich während der Pandemie stark geändert. Vor allem in Zeiten der Lockdowns waren viele Menschen an ihr Zuhause gebunden und konnten nicht so viele Leute treffen, wie üblich. Das hat den Austausch über digitale Kanäle noch einmal gestärkt. Nun wurden an vielen Orten die Hygiene- und Abstandsregelungen aufgehoben oder gemindert. Für viele ist das ein Lichtblick heraus aus der Pandemie. Ändert sich danach wieder alles zum alten, oder hat Covid anhaltende Spuren in der Datingwelt hinterlassen?
Wege aus der Einsamkeit in der Pandemie
Covid hat die Dates in Cafés und Bars von der Öffentlichkeit in unsere Wohnungen verschoben. Wer gesundheitsbewusst gehandelt hat, hat seine Treffen mit anderen Personen, insbesondere Fremden, reduziert. Dadurch sind einige Methoden entstanden, den verlorenen Menschenkontakt dennoch auszugleichen:
● Alternativen zum Dating
Vor allem die Personen, die Angst vor der Krankheit haben, haben sich bewusst aus dem Dating-Markt zurückgezogen. Für sie war der körperliche Kontakt mit anderen und der eventuelle Austausch von Körperflüssigkeiten tabu. Deshalb konnten wir während der Lockdowns auf Online-Dating-Pattformen und Porno-Seiten erhöhte Aktivität feststellen.
Das hat auch den Verkauf von Sextoys für Solo-Sex erhöht. Diese Entwicklung hat sogar zu einem höheren Interesse an Erfindungen, wie dem Sexroboter von marielove-dolls, geführt. So kommen Menschen dem Kontakt mit anderen Personen so nahe, wie es ohne die Anwesenheit anderer Menschen möglich ist. Die Roboter sind dabei heute so weit entwickelt, dass wir sie nach unseren Vorstellungen anpassen und Dinge wie ihre Stimmung und ihren Charakter programmieren können.
● Slow Dating
Wer auf den Austausch mit anderen Menschen nicht komplett verzichten wollte, musste sich auf den Kontakt über Online-Kanäle reduzieren. Neben dem Chatten über Dating-Apps haben dabei auch die vielen neu entstandenen Online-Meeting- und Video-Call-Programme weitergeholfen. Da wir uns nicht mehr spontan treffen konnten, um uns dort kennenzulernen und womöglich direkt auf eine körperliche Ebene zu wechseln, hat das die Geschwindigkeit aus dem Dating genommen.
Der Trend ging eher in die Richtung, sich wohl oder übel mehr Zeit nehmen zu müssen, um sich in Gesprächen kennenzulernen. Die Betreiber von Dating-Apps haben angegeben, dass sich während der Lockdowns die Gespräche auch inhaltlich eher auf tiefergehenden Ebenen bewegt haben. Dort ging es weniger um Oberflächliches und mehr um Wünsche, Ziele und Lebenseinstellungen.
● Lockdown-Partner
Wer weiterhin direkten Menschenkontakt haben wollte, aber dennoch Angst hatte, sein Infektionsrisiko zu erhöhen, hat den Mittelweg genommen. Dabei haben sich viele Personen gezielt eine Dating-Bekanntschaft ausgesucht, und sich mit ihr darauf geeinigt, jeweils die einzige Kontaktperson dieser Art des anderen zu sein. Deshalb ging das Dating zu Zeiten der Pandemie auch eher in eine Richtung von Freundschaft-Plus, statt flüchtigen Affären.
● Weniger Distanz
Die, die nicht auf das Dating verzichten wollten, haben sich meist auf einen geringeren Radius reduziert, in dem sie nach Partnern suchten oder sich mit ihnen trafen. Da lange Fahrten mit Maske unangenehm sind, hat man sich lieber direkt vor der Tür umgesehen.
Neue Schwerpunkte auch nach Corona?
Wie sich die Pandemie langfristig auf das Dating auswirken wird, können wir noch nicht sagen. Noch sind aber immer noch die oben genannten Spuren von Covid zu sehen.
Insgesamt sehen Experten einen Zuwachs an Menschen, die nach einer ernsthaften oder engen Beziehung suchen. Die Gefühle der Einsamkeit, die viele während der Lockdowns hatten, sind noch nicht ganz gewichen. Deswegen sehnen sich viele Menschen eher nach liebevollen Kontakten statt kurzen Sexdates.
Einige Personen fühlen sich nach eigenen Angaben nun verunsichert, was das Dating angeht, und haben sich zu introvertierteren Persönlichkeiten entwickelt. Für diese gilt, dass sie sich am besten bald wieder in das Datingleben trauen sollten. Dafür finden sie online viele Tipps für Tinder und Co.
Fazit
Dating und unser Sexleben haben sich in der Pandemie noch mehr in den digitalen Raum verschoben. Pornoseiten, Sextoys und Chats mit Datingpartnern haben reale Treffen abgelöst. Da man sich nicht direkt treffen und näherkommen konnte, wurden mehr Gespräche geführt, die auch philosophische Formen angenommen haben. Insgesamt zeigt sich das Dating auch nach den Lockerungen eher auf enge und liebevolle Beziehungen ausgelegt, mit denen die Einsamkeit der Lockdowns ausgeglichen werden soll.
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