Was ändert sich 2020 bei der Regulierung von Online-Casinos?

Was ändert sich 2020 bei Online-Casinos?

Online Casinos sind in den letzten Jahren massiv gewachsen. Dazu haben auch Nutzer aus Deutschland beigetragen. Dass die Anbieter überhaupt für deutsche Casinofans Spiele anbieten, hat auch mit der unsicheren Rechtslage zu tun. In den letzten Jahren haben sich die Länder immer wieder eine „blutige Nase“ geholt, wenn es um die juristische Bewertung der Rahmenbedingungen ging.

Auch der EuGH hat den deutschen Lösungen bereits eine Absage erteilt. Mit dem kommenden Jahr wollen die Länder – Glücksspielregulierung ist in Deutschland Sache der Bundesländer – einen neuen Versuch wagen. Auf was werden sich die Online Casinos und die iGaming Branche einstellen müssen?

Abbildung 1: Die Rechtslage rund um das Online-Glücksspiel wird nicht unbedingt transparenter. Bildquelle: GregMontani / pixabay.com

 

Wie haben sich die Bundesländer positioniert?

Zu den besonderen Schwierigkeiten in der Regulierung des Online Glücksspiels gehört die Tatsache, dass in Deutschland die einzelnen Länder mitunter sehr widersprüchliche Positionen vertreten. So gehören Schleswig-Holstein und Hessen eher zu den Befürwortern einer Legalisierung – auch aufgrund der Tatsache, dass sich so Steuereinnahmen generieren lassen.

Berlin und Nordrhein-Westfalen besetzen eine gegenteilige Position. Hier ist man für eine sehr strenge Regulierung und Verbote von Online Casinos. Eine Tatsache, welche für die Verhandlung 2021 ein heftiges Tauziehen vermuten lässt.

Leidtragende sind am Ende auch die Spieler. Denn ohne legale Angebote im Inland zieht es viele Spieler ins Ausland – wo auch unseriöse Anbieter um deren Gunst werben. Letztere sind unter anderem an hohen Boni zu erkennen und daran, dass die Marken sehr schnell ausgetauscht werden. Somit wird es also noch schwieriger, seriöse Online Casinos zu finden. Dabei bleiben die Grundsätze auch 2020 ähnlich:

  • Eine Online-Lizenz sollte vorhanden sein
  • Die Bonusbedingungen sollten fair ausfallen
  • Es sollten seriöse Zahlungsanbieter wählbar bleiben

Sportwetten-Anbieter müssen sich lizensieren lassen

Die aktuelle Rechtslage lässt im Bereich Online Glücksspiel durch den Glücksspielstaatsvertrag eine Grauzone zu. Davon profitieren besonders Anbieter mit Lizenzen aus anderen EU Ländern wie Malta. Diese schalten in Deutschland Werbung, obwohl sie keine deutsche Konzession haben. Dass dies nicht nach dem StGB geahndet wird, hat mit der unklaren Lage zu tun.

Im kommenden Jahr soll eine Neuregelung in Kraft treten. Diese schreibt vor, dass sich Anbieter von Sportwetten um eine Lizenz bewerben können. Allerdings hat das Ganze zwei wichtige Haken:

  1. Gilt die Lizenz nur beschränkt bis Sommer 2021
  2. Dürfen keine anderen Angebote außer Wetten angeboten werden

Gerade der letztgenannte Aspekt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass sich die Buchmacher eher an ausländische Lizenzen halten. In den letzten Jahren haben iGaming Anbieter Wetten und Online Casinos auf ihren Plattformen miteinander verschmolzen.

Bis zum Sommer 2021 müssen die Länder wieder zusammenkommen und über das weitere Vorgehen beraten. Und es ist ungewiss, wie es danach weitergeht. Das ganze Angebot auf links drehen – ohne zu wissen, ob sich der Aufwand lohnt – Planungssicherheit sieht anders aus.

Fazit: Casino-Regulierung bleibt ein heißes Eisen

Online Casinos boomen und fahren Millionengewinne ein. Ein Teil der Einnahmen kommt aus Deutschland – trotz der Tatsache, dass die Angebote hier nicht legal sind. Schuld ist die Grauzone, geschaffen durch eine praxisferne Regulierung, welche mit EU Recht nicht deckungsgleich ist. In den kommenden zwei Jahren könnte es hier grundlegende Änderungen geben. Gespannt wird speziell auf das Jahr 2021 geschaut, wenn die für 2020 geplanten Regelungen auslaufen werden. Eventuell gelingt es ja, die Länder auf einen Nenner zu bringen. Bisher sieht es aber so aus, als dass die Verhandlungen dazu schwierig werden.