Tür zu, Stimmen aus? So hilft Chatten gegen Einsamkeit

Klar kennt fast jeder Mensch diesen Augenblick, wenn endlich das Gequassel der Kollegen hinter der Tür zurückbleibt, die Einkaufstüte auf dem Tisch abgestellt sind und plötzlich totale Ruhe herrscht. Bei aller Liebe zur Entspannung empfinden das vor allem allein lebende Menschen als stummen Stress. Freizeitchat überbrückt solche Momente und hat auch sonst allerlei Vorteile.

Miteinander reden als soziales Grundbedürfnis

Passanten fühlen sich von Menschen am offenen Fenster nicht selten beobachtet. Oft führt das kurze Hallo beim Vorübergehen zu einem unverbindlichen Smalltalk über Gott und die Welt. Für diejenigen mit der Fensteraussicht ist das oft eine Form des Kontakts, die sie auf andere Weise nicht pflegen können oder möchten. Beim Chatten online funktioniert die Fensterposition so ähnlich. Nur müssen hier die Redewilligen an ein anderes Fenster klopfen, virtuell natürlich.

Unverbindliches Chatten versus persönliche Unterhaltung

Die Jugend steht bei Chat-Kritikern im Verdacht, ihre Sprachentwicklung zugunsten von Kürzeln, Stümmelsprache und inflationären Gebrauch von Emojis zu vernachlässigen. Blödsinn! In jedem ordentlichen Chat gibt es Regeln zu Höflichkeit, Ansprache und Sprachgebrauch. Allein durch die Gruppe einer Unterhaltung findet ein sprachlicher Austausch intensiv, schnell und wortreich statt. Das Sprachspektrum Jugendlicher wird also davon nicht gehemmt, sondern sogar gefördert.

Der stille Chat zur guten Nacht

Für eine gute Schlafhygiene lautet eine der Empfehlungen, TV- und Radiounterhaltung etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen abzuschalten. Je nach mentaler Gewohnheit ist es für viele Menschen entspannend, nicht gleich in vollkommene Stille überzugehen. Vielmehr gönnen sie sich im Nachthemd
noch einen Chat zur guten Nacht, oft schon bequem auf dem Boxspringbett. Übrigens ist ein Stündchen virtuelle Freizeit in günstiger Liegeposition auf einem solchen Schlafmöbel mit rückenfreundlicher Matratze und festem Topping für den Körper wohltuend, bevor er seine endgültige Schlafposition einnimmt.

Chatten gegen inneres Verstummen

Einsam lebende Menschen suchen instinktiv Unterhaltung ohne verbindliche Freundschaft. Manche finden diese Unterhaltung beim Enten füttern im Park, andere beim gemeinsamen Schwimmbadbesuch, wieder andere durch aktives Ansprechen beim Einkaufen. Doch wer lange isoliert lebt, wird irgendwann immer stiller. Chatten bietet gegen diese ungesunde Tendenz einen Ausweg. Wem online so gar kein anderes Thema einfällt, findet durch simple Fragen – beispielsweise über Bettenvarianten, Schlafprobleme oder ähnliches – meist unmittelbar ganze Gruppen, die in das gesuchte Gespräch einsteigen.

Bettgeflüster im Chat?

Persönlich trauen sich viele Menschen kaum, über Liebe, Sex, Betten und Gute-Nacht-Vorstellungen zu sprechen. Im Chat können sie jeden Abend oder mitten in der Nacht selbst entscheiden, ob sie aktiv ein Chatgespräch beginnen oder sich in einer bereits zum Thema bestehenden Gruppe einbringen. Es ist viel anregender, gedanklich und sprachlich mit Fremden ohne bekannte Gesichter zu plaudern, als sich Bettgeflüster wortlos vorzustellen. Ein solcher Chat-Flirt läuft nach den gleichen Höflichkeitsregeln ab wie andere Themen. Allerdings kann er durchaus der Beginn einer neuen Freundschaft unter Gleichgesinnten werden.

Fazit:
Chatten ist zu Recht eine beliebte Freizeitbeschäftigung aller Generationen. Entgegen häufiger Kritik ersetzt es persönliche Kommunikation nicht, sondern bereichert den Austausch durch die zeitlich und räumlich grenzenlose Erreichbarkeit von Chatkontakten. Je nach Thema und Vorlieben ist eine Stunde im Chat zur guten Nacht sogar eine wohltuende Vorbereitung auf die Nachtruhe.